Im Frühling geht im Bienenvolk alles sehr schnell. Plötzlich ist ausreichend Futter da, die Königin steigert die Eierproduktion auf das Maximum. Die Bevölkerung im Bienenstaat explodiert, der Platz wird eng. Es kommt zur Revolution:
Die Bienen züchten eine zweite Königin, die Alte muss weichen und verlässt mit tausenden älteren Bienen den Bienenstock.
Der Imker hat das nicht so gerne, denn aus einem starken Volk werden zwei schwächere Völker. Selbst wenn der Imker den Schwarm einfangen kann, hat er mehr Arbeit bei weniger Ertrag.
Normalerweise ist ca. Mitte Mai bis Mitte Juni Schwarmzeit. In diesem Jahr hing bereits Mitte April plötzlich eine Bienentraube am Gartenzaun.
Gründe für das frühe Schwärmen können der milde Winter sein, oder dass der Imker den Bienen zu wenig Platz gegeben hat, sie zu wenig beschäftigt hat (Müßiggang ist aller Laster Anfang…) oder auch eine erhöhte Schwarmneigung der Königin.
Daher sollte man in der Schwarmzeit wöchentlich das Volk durchsehen, den Platz regulieren und Weiselzellen (in denen die Königinnen nachgezogen werden) aus den Waben ausbrechen. Das haben wir verabsäumt.
Unter anderem auch am Außenstand bei unseren Beebuddies von Inspiranto. Dort haben wir einen wunderschönen, großen Schwarm in 4m Höhe aus einer Birke geholt. Also geborgen und gewonnen und nicht verloren.
Interessant dabei war auch, dass Bienen in einem Schwarm äußerst friedlich sind. Ich konnte die Schwarmtraube mit der bloßen Hand streicheln. Beim Abkehren des Schwarms sind mir die Bienen über die Hände gepurzelt aber ich habe keinen einzigen Stich abbekommen. Meine Erklärung dafür ist, dass ein Schwarm wenig zu verlieren hat. Sie brauchen weder Brut noch Honigvorräte zu verteidigen.
Also: keine Angst vor Bienenschwärmen!